10/09/2010

Robyn - Body Talk Pt. 2 (2010) (8/10)

Robyn war in den 90ern dabei, als Popmusik aus Schweden ganz groß war. Mit noch nicht einmal 18 Jahren hatte sie internationalen Erfolg, besonders mit "Show Me Love" (90er-Popmusik ist ja schon so eine Sache für sich. Ewig nicht mehr gehört, den Song... eine sehr sympathische Version findet sich auch hier). Nach weniger erfolgreichen Nachfolgern löste sie sich von ihrer Plattenfirma, gründete eine eigene und machte 2005 einen Neuanfang mit einem selbsbetitelten Album, das auch prompt mit dem grandiosen "With Every Heartbeat" einen Hit hervorbrachte, der mit etwas Verspätung auch international für Furore sorgte.

So viel zu den Voraussetzungen. Anfang dieses Jahres kam dann die Nachricht an die Öffentlichkeit, dass dieses Jahr ein Nachfolgewerk zu erwarten sei. Eines? Nein, gleich derer drei, dreimal eine kompakte gute halbe Stunde. Das könnte man für Geldschneiderei halten, das ist es vielleicht auch, aber vor allem ist es grandioser Elektropop. Ich habe selten derart Überzeugendes aus diesem Genre gehört (wobei man anmerken muss, dass ich mich da auch nicht unbedingt auskenne). Teil 3 erscheint noch dieses Jahr, als Stellvertreter für die ersten beiden stehe in diesem Text der meiner Meinung nach um einen Augenschlag überlegene zweite Teil.

Die knappe Spielzeit erlaubt keinen Raum für Füller, hier darf jeder Song ein Hit sein und ist es dann auch. Robyn zeigt sich etwas weniger experimentierfreudig als noch beim ersten Teil und offenbart gleich mit dem ersten Doppel (In My Eyes und Include Me Out), wie elektronische Popmusik zu klingen hat. Transparenter Sound, große Melodien und eine songdienlich eingesetzte Elektronik, die aber nicht durch bloße Soundflächen langweilt, sorgen für eine ausgesprochen überzeugendes Gesamtkonzept.

In der Mitte des Albums wird es noch ein wenig beat- und tanzflächenorientierter, bevor sich der Abschluss des Albums ein wenig dem Hip-Hop zuwendet. Im Zwiegespräch klärt sie mit Snoop Dogg in You Should Know Better, warum man es besser wissen sollte "than to f*ck with [her]". Ein weiteres Highlight; das funktioniert alles ganz ausgezeichnet.

Das Album wird wie schon Teil 1 mit einer Akustikversion eines Songs beschlossen, der in seiner tanzbaren Version dann wohl auf Teil 3 zu finden sein wird. 8 Songs, 5 potentielle Hits, keine Ausfälle - wer Popmusik nicht scheut, der sollte hier einen Blick riskieren. Ja, vielleicht sind viele in diesem Milieu erst einmal skeptisch, auch ich. Anfang dieses Jahres hat mich ja schon das Debut von Ellie Goulding (Folkmusik im Elektrogewand) über weite Strecken überzeugt, aber das hier ist nochmal eine ganz andere Liga.

1 Kommentar:

  1. Haha! Wie gut! Ich höre gerade eine Pianoversion von "Be mine" von Robyn, mache deinen Blog auf und schwupps. ;o) Sehr gut!
    http://www.youtube.com/watch?v=h1ewbcvkUgs&feature=related
    Lg von der anderen Seite des Wassers.. ;o)

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