10/29/2010

En dag i oktober

..., so heißt das Werk, das wir uns im Norwegischkurs zu Gemüte führen. Und da gerade noch Oktober ist, muss ich natürlich nutzen, dass ich so einen fantastisch passenden Titel zur Verfügung habe. "Gerade noch"... das heißt, es ist inzwischen ziemlich genau einen Monat her, dass ich meine Bachelorarbeit fertiggestellt habe. Es ist zweieinhalb Monate her, dass ich nach Oslo gekommen bin. Und es sind nur noch gut eineinhalb Monate, bis ich meine Zelte hier wieder abbreche. Manmanman...

Hier geht alles seinen gewohnten Gang, nicht wirklich viel Zeit in der Uni (das muss ich jetzt mal ändern, heute habe ich mich immerhin mal drei Stunden in den Lesesaal gesetzt und gearbeitet, das muss ich wieder mehr machen - die Klausuren Anfang Dezember rücken näher), nicht mehr wirklich viel Laub an den Blättern, nicht mehr wirklich lange Tage (um halb sechs ist es dunkel, und ab Sonntag dementsprechend um halb fünf), nicht wirklich viel Arbeitsmotivation, dafür viel Besuch und auch recht viel Drumherum: Letztes Wochenende beispielsweise RF-Pub am Freitag, "First Snow"-Küchenparty hier in Sogn am Samstag (ja, es hat vor gut einer Woche den ersten Schnee gegeben. Jetzt regnet es wieder mehr.) und Livemusik am Sonntag in Blå. Die jazzig-bluesig-soulige Hausband war wie immer angenehm unspektakulär, aus Island hat das Quartett "3 voices & Beatur" zwei Songs beigesteuert. Neben drei weiblichen Stimmen hat hier Beatur, der isländische Meister im Beatboxing, ein perkussives Feuerwerk abgeliefert. Gestern Abend Quizabend hier in der Kneipe in Sogn, ich habe mit meinem Team schon ein wenig versagt... das muss noch besser werden. Ich denke mal, nächste Woche wieder.

Ja, und sonst hatte ich Familienbesuch, der mit einem halben Tag Verzögerung dann auch wieder wohlbehalten in Deutschland angekommen ist. Und 3mal Besuch gibt's noch... so viel zum Thema "Lernen".

Wie man sieht, hat es wieder 2 Wochen zwischen den Postings gedauert. Zurzeit ist auch nicht wirklich außergewöhnliches zu berichten, insofern belasse ich es heute bei diesen paar Zeilen. Es sei darauf hingewiesen, dass die Soundcloud jetzt funktioniert und ich dort alle bisherigen Oslo-Songs sowie die Valentine's Day EP hochgeladen habe. Der Link findet sich im vorherigen Blogeintrag.

Hjertelig hilsen fra Oslo!

10/28/2010

Songs 01-10, pt. 2: First (2009)

title: First
written: autumn 2009
recorded: demo 10/09, valentine's day EP version 12/09, this version 25./26.10.2010
instruments: gitarre, stimme, noise
link: First, First Original Demo

Vor "First" war das Ziel, ein zweites Konzeptalbum mit dem Titel "Afraid of the Dark" irgendwann zur Aufnahme und Veröffentlichung zu bringen. Alle Songs, die ich seit diesem hier geschrieben habe, passen aber nicht mehr recht in dieses Konzept, stehen für sich oder sind als neue Gruppierung zu verstehen. Daher habe ich das alte Projekt vorerst auf Eis gelegt und veröffentliche seitdem Songs in kürzeren Abständen online, angefangen mit der Valentine's Day EP von diesem Februar. Seit damals bin ich auch wieder weitaus produktiver als in der Zeit vorher, was Songwriting angeht. Ein guter Song also, allein deswegen.

Zum Song selbst: Das gute Stück hat ein paar verschiedene Entwicklungsstufen durchlaufen, die ich auch mit Figo und Toby in den Liveversionen des Songs vorgestellt habe. Die erste Version, die auch oben verlinkt ist, ist nicht viel mehr als ein Fragment, mit in der zweiten Strophe improvisiertem Text (der dann zum Text des Songs geworden ist) und ebenso improvisierter zweiter Gitarre. Das ganze ist sehr psychedelisch-zeitlupenartig geworden. Die zweite Version, die dann auf der Valentine's Day EP gelandet ist (die ich beizeiten auch mal wieder neu hochlade), ist musikalisch sehr ähnlich, ein ganzes Stück schneller und um ein Instrumental und eine dritte Strophe ergänzt.
Da diese Version ohne E-Gitarre und ohne eine ganze Reihe mitschwingender Akustikgitarren nicht so wirklich funktioniert, haben wir für die Liveversion eine etwas flüssigere Version arrangiert. Das habe ich jetzt in der neuen, rein akustischen Version etwas übertrieben und das eh schon schmalzige Lied mit einer ebensolchen Sologitarre versehen. Das ist jetzt etwas heftig in diese Richtung, aber immerhin erfüllt es den Sinn dieser Compilation, die Songs auch z.T. neu zu interpretieren. Ich hoffe, es gefällt!

10/15/2010

høsten

Hei alle sammen!

Nach inzwischen auch schon wieder über zwei Wochen mal wieder ein Update aus Oslo. Hier ist der Herbst eingekehrt und mit ihm die Kälte, es ist inzwischen schon recht kühl. Aber was ich so höre, sieht das ja in Deutschland nicht wesentlich anders aus, und das Wetter ist seit einigen Wochen ungewohnt stabil.
Was mir immer wieder auffällt: ich mache viel zu wenige Fotos. Wobei, da ich kein großer Fotograf bin, sollte ich das vielleicht auch gar nicht tun, die guten Fotos machen ja immer andere. Die guten Fotos werde ich mir beizeiten mal besorgen und habe sie dann dabei, wenn ich wieder in Deutschland verweile.

Deutschland, richtig. Da bin ich nämlich wieder ab dem 21. Dezember. Am 20.12. begebe ich mich zusammen mit Benedikt (aus München, der in meiner Buddygroup war) auf die Color Line. Und dann wird es das auch schon wieder mit dem Norwegenaufenthalt gewesen sein. Jetzt gerade ist ziemlich genau Halbzeit.

Als spontane Impressionen sind hier zwei Bilder, eines aus meinem Zimmerfenster und das andere vom Balkon. Die Perspektive dürfte dem fleißigen Leser bekannt vorkommen, die Blätter haben sich allerdings offensichtlich etwas verfärbt...

So, was war die letzten Wochen in Oslo los? Ich sollte wirklich regelmäßiger schreiben, um die Berichte etwas weniger abstrahiert darbieten zu können. Es hilft ja nichts, ich versuche mal, anzufangen.

Am Wochenende nach Abgabe der Bachelorarbeit ging es on a boat nach Kopenhagen, zusammen mit etwa hundert anderen, das ganze war von dem ESN (Erasmus Student Network) Oslo organisiert worden. "Kopenhagen", nun ja, im Endeffekt waren das 34 Stunden auf dem Schiff und 7 Stunden in Kopenhagen. Dementsprechent war das Hauptevent die Überfahrt, Kopenhagen ist aber auch in jedem Fall einen Besuch wert, wohl auch mal einen längeren. Von dort gibt es auch eine Menge Gruppenbilder (nicht von der großen Gruppe, wir sind zu siebt durch die Stadt), die sich aber - wie sollte es auch anders sein - nicht auf meiner Kamera befinden.
Ich war vorher tatsächlich noch nie in der dänischen Hauptstadt. Im Zuge dieser Tour habe ich ja ca. 2/3 der Strecke Neudorf-Oslo zurückgelegt, und mit Ankunft in dieser mir vollkommen unbekannten Stadt habe ich festgestellt: Hier bin ich zu Hause! Also, nicht explizit in dieser Stadt, aber in dieser Landschaft, in dieser Ecke der Welt. Die Innenstadt wirkte direkt viel vertrauter als die Osloer Innenstadt. So ein bisschen herumgereise und Aufenthalte im Ausland führen auf jeden Fall dazu, sich einen klareren Begriff davon zu machen, was für einen Heimat ist und bedeutet.

Genug des Rumgeschwafels, seit dem Kopenhagentrip bin ich mehr oder minder intensiv dabei, mich an einen bachelorarbeitfreien Studentenalltag zu gewöhnen, was nicht wirklich leicht ist, jetzt, da der Druck weg ist. Interessanterweise betrifft das vor allem die Mathevorlesungen (die beiden, die ich jetzt noch mache), in Norwegisch geht es ziemlich gut voran. Diesen Dienstag hieß es "Probeklausur", und die hat mir doch Mut gemacht, dass das am Ende ganz passabel werden kann. Und mit meiner Hausarbeit (obligatorisk oppgave) habe ich auch angefangen - ich kann dann ja doch die Finger nicht von der Mathematik lassen und schreibe daher eine Arbeit mit dem Titel "En introduksjon til projektiv geometri". Die soll auch für Nichtmathematiker lesbar sein, eine kleine Herausforderung. Abgabe ist Ende November, also durchaus noch etwas Zeit.

Dringlicher ist da ein Mandatory Assignment (ein etwas ausgedehntes Übungsblatt, es gibt hier nur ein obligatorisches Blatt pro Semester), was bis nächsten Freitag in Geometric Structures zu lösen ist. Das bekomme ich hoffentlich dieses Wochenende gelöst, denn nächste Woche beginnt die Besucherzeit hier in Oslo in familiärer Form. Danach gibt's hier fast im Wochentakt Besuch aus Deutschland bzw. Lund.

Da konzentriertes Arbeiten ja sowieso überbewertet ist, ging es letzten Sonntag mit Margret, Benedikt und Korneel in die Nordmarka, das bergige Gebiet nördlich von Oslo. 20km Wandern über Stock und Stein und vor allem durch Sümpfe, die unerschrockene Norweger kurzerhand als offizieller Wanderweg markiert hatten (es gibt auch ein Foto - das selbstverständlich nicht ich gemacht habe). Meine nicht wanderfesten Schuhe haben es mir gedankt und sich nach zwischenzeitlichem Widerstand ergeben und fluten lassen. Inzwischen sind sie wieder trocken. Ansonsten: Super Trip, tolles Wetter, tolle Landschaft!

So, wieder an die Arbeit, die geometrischen Strukturen warten. Alles Gute allen Lesern, beste Grüße aus Oslo nach Deutschland und in alle anderen Regionen der Welt, wo das hier gelesen wird.

Frederik

10/09/2010

Robyn - Body Talk Pt. 2 (2010) (8/10)

Robyn war in den 90ern dabei, als Popmusik aus Schweden ganz groß war. Mit noch nicht einmal 18 Jahren hatte sie internationalen Erfolg, besonders mit "Show Me Love" (90er-Popmusik ist ja schon so eine Sache für sich. Ewig nicht mehr gehört, den Song... eine sehr sympathische Version findet sich auch hier). Nach weniger erfolgreichen Nachfolgern löste sie sich von ihrer Plattenfirma, gründete eine eigene und machte 2005 einen Neuanfang mit einem selbsbetitelten Album, das auch prompt mit dem grandiosen "With Every Heartbeat" einen Hit hervorbrachte, der mit etwas Verspätung auch international für Furore sorgte.

So viel zu den Voraussetzungen. Anfang dieses Jahres kam dann die Nachricht an die Öffentlichkeit, dass dieses Jahr ein Nachfolgewerk zu erwarten sei. Eines? Nein, gleich derer drei, dreimal eine kompakte gute halbe Stunde. Das könnte man für Geldschneiderei halten, das ist es vielleicht auch, aber vor allem ist es grandioser Elektropop. Ich habe selten derart Überzeugendes aus diesem Genre gehört (wobei man anmerken muss, dass ich mich da auch nicht unbedingt auskenne). Teil 3 erscheint noch dieses Jahr, als Stellvertreter für die ersten beiden stehe in diesem Text der meiner Meinung nach um einen Augenschlag überlegene zweite Teil.

Die knappe Spielzeit erlaubt keinen Raum für Füller, hier darf jeder Song ein Hit sein und ist es dann auch. Robyn zeigt sich etwas weniger experimentierfreudig als noch beim ersten Teil und offenbart gleich mit dem ersten Doppel (In My Eyes und Include Me Out), wie elektronische Popmusik zu klingen hat. Transparenter Sound, große Melodien und eine songdienlich eingesetzte Elektronik, die aber nicht durch bloße Soundflächen langweilt, sorgen für eine ausgesprochen überzeugendes Gesamtkonzept.

In der Mitte des Albums wird es noch ein wenig beat- und tanzflächenorientierter, bevor sich der Abschluss des Albums ein wenig dem Hip-Hop zuwendet. Im Zwiegespräch klärt sie mit Snoop Dogg in You Should Know Better, warum man es besser wissen sollte "than to f*ck with [her]". Ein weiteres Highlight; das funktioniert alles ganz ausgezeichnet.

Das Album wird wie schon Teil 1 mit einer Akustikversion eines Songs beschlossen, der in seiner tanzbaren Version dann wohl auf Teil 3 zu finden sein wird. 8 Songs, 5 potentielle Hits, keine Ausfälle - wer Popmusik nicht scheut, der sollte hier einen Blick riskieren. Ja, vielleicht sind viele in diesem Milieu erst einmal skeptisch, auch ich. Anfang dieses Jahres hat mich ja schon das Debut von Ellie Goulding (Folkmusik im Elektrogewand) über weite Strecken überzeugt, aber das hier ist nochmal eine ganz andere Liga.

10/08/2010

Songs 01-10, pt. 1: Dynamic Labeling (2008)

title: Dynamic Labeling
written: spring 2008
recorded: 7.10.2010
instruments: gitarre, stimme
link: http://bit.ly/9qSzz8

"Dynamic Labeling" ist ein Song aus einer Reihe von Liedern, die ich in den Jahren 2008 und 2009 geschrieben habe und die vielleicht irgendwann auf einem Album "Afraid of the Dark" vereint werden. Bis dahin gibt's diese Demoversion, ich habe die ursprüngliche Version von 2008 genommen und mir nicht die Mühe gemacht, eine zweite Strophe zu schreiben. Ich hoffe, es gefällt! :-)